Ahnungslos besteigt Emil den Zug. © Annette Boutellier.

 

 

Emil und die Detektive. Fassung von Hanna Müller und Michael Isenberg nach der Originaltheaterfassung von Erich Kästner.

Familienstück.

Bühnen Bern.

Die Stimme der Kritik für Bümpliz und die Welt, 24. November 2021.

 

Wir gehen davon aus, dass sich die Theaterleute etwas gedacht haben, ja möglicherweise sogar viel. Es gab Spielplankon­ferenzen, Konzeptionsgespräche. Gegen ein Weihnachtsmärchen wurden gute Gründe vorgebracht. Die Argumente für Erich Kästners Kinderbuchklassiker "Emil und die Detektive" schwangen am Ende eines langen Abwägungsprozesses obenaus. Und wiederum gewann die Fraktion, die sagte: "So, wie wir's bringen werden, ist's ab sieben Jahren zuträglich." Jetzt, wo's die Bühne aufführt, ist die einzige zulässige Frage: "Gefällt's den Kindern?" Da spielt es keine Rolle, dass die Gedanken der Theaterleute den Kritiker weder erreichten noch überzeugten. Es ist völlig unausschlaggebend, dass er sich langweilte. Seine Reflexionen über die Qualität der Inszenierung sind bloss akademische, um nicht zu sagen: private Spielerei. Denn beim Zielgruppentheater ist einzig das Urteil der Ziel­gruppe massgebend. – Von befreundeten Eltern um Auskunft gebeten, würde ich antworten: "Siebenjährige sind überfordert. Zehn ist wahrscheinlich das bessere Alter. Aber ich kann euch nicht garantieren, dass sie nicht auch enttäuscht sein werden. Und ihr, so, wie ich euch kenne, werdet die Aufführung lang und flach finden. Aber das ist meine private Meinung. Die Theaterleute wissen wahrscheinlich besser Bescheid. Denn sie haben viel über die Produktion und die Art und Weise ihrer Fassung nachgedacht. Dass sie mich nicht erreichte, sagt nur, dass ich nicht zur Zielgruppe gehöre." Und weil's so ist, fällt nun die professionelle Kritik aus. (Sapienti sat.)

 

In diesem Abteil wird er bestohlen werden. 

In Berlin naht als Schutz-engel Gustav mit der Hupe. 

Ohne Schnurtelefon wären die Kinder aufgeschmissen. 

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